Gestern wurde ich zu einer Nachbarin gerufen, die eine schwarze Katze in ihrem Garten fand.
Der Zustand der Katze war erbärmlich. Ich fing sie ein und brachte sie zum Tierarzt.
Der Tierarzt stellte fest, dass die Katze wahrscheinlich schon tagelang nichts getrunken oder gefressen hatte. Sie war total ausgetrocknet, mager und hatte Untertemperatur. Sie war so geschwächt, dass sie sich nicht mehr putzte. An ihrem Mäulchen hatte sie eine starke Entzündung die sehr schmerzhaft war und wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass sie nichts mehr fraß.
Beim Tierarzt bekam sie eine Tropfinfussion und eine Notversorgung. Nach der Infussion ging es ihr etwas besser. Sie war lieb, dankbar und schnurrte beim Streicheln, sogar trotz ihrer großen Schmerzen.
Zwischenzeitlich konnte ich den Besitzer dieser Katze ausfindig machen. Er erklärte, dass die Katze schon ca. 20 Jahre alt war und nichts mehr sehen konnte. Er hatte sie aus dem Haus geschickt, um sie sterben zu lassen.
Dabei war die Katze eigentlich nur krank und hätte Hilfe benötigt.
Hätten wir sie nicht gefunden, wäre sie jämmerlich zugrunde gegangen. Das ist doch keine Tierliebe.
Nachdem der Besitzer sich nicht mehr um die Katze kümmern wollte mußte sie eingeschläfert werden. Wahrscheinlich war dies trotz allem das Beste für sie.
M.Kerscher